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Yoga und Ayurveda Blog

Tipps zu Gesundheit, Rezepten und allgemein zu Yoga und Ayurveda

Ayurvedische Konstitutions Bestimmung

Vata, Pitta oder/und Kapha; Wer bin ich?

 Wer sich mit Ayurveda beschäftigt, wird bald auf die Frage stoßen: Was für ein Dosha-Typ bin ich? Bin ich Vata, Pitta oder Kapha? Diese drei Typen kennzeichnen unter anderem die körperliche und seelische Beschaffenheit eines jeden Menschen.
Jeder Mensch wird mit einem individuellen Verhältnis dieser drei Doshas geboren, die seine Konstitution bestimmen. Die Aufrechterhaltung dieser „Praktik“ ist die Voraussetzung für die Gesundheit des Menschen.
Diese individuelle Konstitution zeigt sich in bestimmten körperlichen, physiologischen und psychologischen Strukturen und Funktionen und kann von vielen Faktoren beeinflusst werden, wie z. B. dem Ort, an dem dieser Mensch lebt, dem Klima, der Jahreszeit, dem Wetter, der Tageszeit, dem Alter, der Ernährung, der Lebensweise usw. 
Mit einem einfachen Test lässt sich das auf den ersten Blick leicht herausfinden. Wir Europäer lieben diese Art von Tests, doch das Prinzip der Doshas ist viel umfassender und es reicht weit in die Geschichte des Ayurveda zurück.

Drei Doshas, fünf Elemente
Von Anfang an – so sagt es die ayurvedische Lehre – besteht die Welt aus fünf Elementen: 

dem Raum (oder Äther), 
dem Feuer, 
dem Wasser, 
der Luft und 
der Erde.

Sie bestimmen alles: das Wesen der Steine, Pflanzen, Tiere und Menschen.

Der Mensch gilt als Mikrokosmos der Welt. Alle Elemente finden sich auch in seinem Körper wieder, so zum Beispiel in seinen fünf Sinnen: hören (Raum), sehen (Feuer), riechen (Erde), fühlen (Luft) und schmecken (Wasser).
Da in jedem Menschen bei seiner Geburt die verschiedenen Elemente unterschiedlich stark ausgeprägt sind, geht Ayurveda von einer großen menschlichen Individualität aus. Jeder einzelne von uns ist mit besonderen körperlichen und seelischen Stärken und Schwächen ausgestattet.
Zu welchem Typ jemand gezählt werden kann, ergibt sich aus den drei Doshas (Vata, Pitta und Kapha), die wiederum aus den fünf Elementen (Raum, Feuer, Wasser, Luft und Erde) zusammengesetzt sind.

Vata besteht aus den Elementen Luft und Raum und gilt als Lebensenergie. In unserem Körper reguliert es alle Aktivitäten. Es ist verantwortlich für die Atmung, das Nervensystem und die Bewegung.
Ist Vata im Gleichgewicht, sorgt es für Flexibilität, Kreativität und Leichtigkeit. Ist es im Ungleichgewicht kann es Nervosität hervorrufen, Schlaflosigkeit oder Blähungen.

Pitta besteht aus den Elementen Feuer und Wasser und gilt als Energie der Erhitzung. 
In unserem Körper reguliert es alle biochemischen Vorgänge, ist verantwortlich für den Stoffwechsel und die Verdauung
Ist Pitta im Gleichgewicht, sorgt es für Aufnahmebereitschaft, Verständnis und Lernfähigkeit. Ist es im Ungleichgewicht kann es Wut hervorrufen, Verdauungsstörungen oder Entzündungen.

Kapha besteht aus den Elementen Wasser und Erde und gilt als formende Energie. In unserem Körper reguliert es den Aufbau der Körperstrukturen, ist verantwortlich für Gelenkigkeit und Stabilität.
Ist Kapha im Gleichgewicht, sorgt es für Ruhe und Liebe. Ist es im Ungleichgewicht kann es Gier, Erkältungen oder Fettleibigkeit hervorrufen.

Morgens Kapha, abends Pitta?

Im Ayurveda finden sich die fünf Elemente und die drei Doshas in praktisch allem wieder, was uns umgibt. Und alles kann sie verstärken oder schwächen. So beeinflussen die Jahreszeiten unsere Befindlichkeiten genauso wie unser Alter oder die Tageszeiten.
Die Tageszeit: 
Kapha ist am stärksten wirksam in der Dämmerung, so dass man 6 Uhr bis 10 Uhr bzw. 18 Uhr bis 22 Uhr als Kapha-Zeit bezeichnet. Dies ist die Zeit der größten Ruhe und Ausgeglichenheit. (günstig zur Meditation)
Pitta ist am stärksten wirksam mittags und zu Mitternacht, so dass man 10 Uhr bis 14 Uhr und 22 Uhr bis 2 Uhr früh als Pitta-Zeit bezeichnet. (Stoffwechsel, Verdauung)
Vata ist am stärksten wirksam von 14 Uhr bis 18 Uhr und 2 Uhr bis 6 Uhr früh und diese Zeit nennen wir Vata-Zeit. Das ist die Zeit, in der wir den größten Bewegungsdrang verspüren und am kreativsten sind. 

Dosha-Typen

Die Jahreszeit

Der Frühling gilt als eine Übergangszeit mit gemischtem Einfluss von Kapha und Pitta.
Der Sommer mit seiner meist trockenen Hitze gilt als Pitta-Zeit.
Der Herbst mit seinen feuchten und kalten Winden und Stürmen die die Vata-Zeit, und der Winter mit Schnee, Nässe und Kälte gilt als Kapha-Zeit.

Die Lebenszeit

Die Kindheit bis zur Pubertät gilt als Kapha-Zeit. Hier wächst der Mensch heran und baut sich die Stabilität für das ganze Leben auf. Da die Kindheit die Zeit der intensivsten Prägung ist, sollten Eltern besonders Harmonie, Zuwendung und auf Ehrlichkeit achten.
Die Zeitspanne bis 25 Jahren sind Übergangsjahre mit meist gleichmäßigem Einfluss von Kapha und Pitta.
Danach tritt der Mensch in die Pitta-Phase ein, welches die aktivste, kraftvollste und hoffentlich erfolgreichste Zeit des Lebens darstellt. In dieser Phase ist es wichtig auf unsere Energie zu achten und keinen Raubbau mit dem Körper zu betreiben. Hier hilft Qi Gong, Entspannung etc.
Ab ca. 50 Jahren beginnt die Kapha und Pitta zu schwinden, und der Mensch geht in die Vata-Phase. Sie gilt als Zeit des körperlichen Abbaus und Reduzierung, z.B. Nachlassen der Sinne, Verlust der Elastizität der Haut und der Knochen.
Spätestens jetzt sollten wir mit der Aufbau- und Regenerationstherapie beginnen z.B. mit speziellen Ölkuren, Meditation etc.

Vata, Pitta oder Kapha alles eine Typ-Frage?

Doch so verlockend es ist, möglichst leicht herauszufinden, welcher Typ man ist, diese Vorfreude muss enttäuscht werden. Nur selten gibt es Dosha-Konstitutionen mit nur einem charakterisierenden Dosha. Die meisten Menschen sind von zwei Doshas bestimmt. Sind alle Doshas gleichwertig ausgeprägt, spricht man von einer Tridosha-Konstitution.

Nun, wie finde ich meine individuelle Konstitution heraus?

Führe Test 1 durch und gebe auf jedes zutreffenden anatomischen, physiologischen und psychologischen Merkmalen einen Punkt.
Falls zwei Merkmale gleichermaßen zutreffen, erhalten beide einen halben Punkt. Trifft kein Merkmal auf dich zu, so vergebe keinen Punkt.
Achtet bitte darauf, welche Merkmale sich als selbstverständlich anfühlen. Das sind solche Merkmale, die für dich typisch sind und auf dich zutreffen bzw. in einem längeren Zeitraum zugetroffen haben, indem du dich gesund und wohl gefühlt hast.
Zähle die Punkte jeweils für Vata, Pitta und Kapha zusammen. So findest du heraus, welcher Dosha oder welche Dosha-Kombination deine individuelle Konstitution ist:
• Hat einer der Doshas deutlich mehr Punkte bekommen als die anderen? Dann ist dieser Dosha deine Konstitution.
• Haben zwei Doshas eine ungefähr gleiche Anzahl von Punkten bekommen? Dann sind diese zwei Doshas deine Konstitution, so hast du eine doppelte Dosha-Dominanz.
• Es kann aber auch sein, dass alle drei Doshas ungefähr die gleiche Punktzahl bekommen haben. Dann sind diese drei Doshas deine Konstitution.

Charakteristika des Vata-Typs

Da Vata für Abbau steht, sehen wir bei Vata-Typen im körperlichen Bereich selten Fülle, sondern eher Mangel. Bei Ihnen findet man meistens einen lang aufgeschlossenen, schlanken bis hageren Körperbau. Merkmale von Vata sind deutlich sichtbare Adern und Sehen, schwach ausgebildete Gelenke, eine trockene, raue Haut sowie die Tendenz zu brüchigen Fingernägeln und Haaren. Da ihnen das Feuerelement fehlt, neigen Sie zum Frieren und haben oft kalte Füße und Hände.
Vata-Typen haben in der Regel einen sehr unregelmäßigen Stoffwechsel. Es gibt Tage, da haben sie großen Hunger und eine gute Verdauung. Diese wechseln sich jedoch häufig mit Appetitlosigkeit und schwacher Verdauung ab, die sich durch Blähungen und Verstopfung äußern. Vata-Typen nehmen im Allgemeinen sehr leicht ab, haben es jedoch schwer Gewicht zu aufzubauen, was zu Problemen bei der Regeneration nach Krankheiten führen kann.
Vatas sind sehr liebevolle Menschen, doch beruht ihre Liebe manchmal auf Angst und Einsamkeitsgefühlen. Tatsächlich ist die Angst eines der Anzeichen dafür, dass sich ein Vata-Mensch nicht im Gleichgewicht befindet. Menschen dieser Art haben oft Angst vor Einsamkeit, Dunkelheit, großen Höhen und geschlossenen Räumen. Furcht, Unsicherheit und Nervosität sind unter ihnen ebenfalls sehr verbreitet. Eine der wichtigsten psychischen Eigenschaften von Vata-Menschen ist ihre Bereitschaft, sich zu verändern oder, anders ausgedrückt, ihre Instabilität und dass es ihnen schwerfällt, zuverlässig zu sein. Vata-Typen haben einen unruhigen Geist und reagieren schnell. Jedoch haben sie generell ein fröhliches Gemüt und Lebensfreude. Sie sind Lebenskünstler und Luftikusse. Sie sind am spontansten von allen Typen und sprühen vor Ideen.
Im Allgemeinen sind sie sehr sensibel, einfühlsam und verletzlich. Vata-Typen tendieren oft zu Gegensätzen. Sind sie stabil, so gehen sie fröhlich und unbeschwert durchs Leben. Sind sie jedoch gestört, tendieren sie zu Ängstlichkeit, Sorgen und endlosem Grübeln.
Vata-Menschen sind mit einem raschen Verstand, geistiger Flexibilität und mit Kreativität gesegnet. Allerdings fehlt es ihnen am langfristigen Denken und Planen und sie haben meist ein schwaches Gedächtnis. Generell haben Vata-Typen wenig Durchhaltevermögen und Durchsetzungskraft. Stress-Situationen gehen sie gerne aus dem Weg.
Vata-Menschen fällt es gewöhnlich nicht schwer, rasch Geld zu verdienen, das sie aber ebenso schnell wieder ausgeben, und zwar oft sehr impulsiv oder für Nichtigkeiten. Wenn ein Vata-Mensch zum Flohmarkt geht, kommt er nicht selten mit einem Haufen unnützen Zeug wieder zurück.
Da Vata für Bewegung im Körper steht, lieben es Vata Typen, sich zu bewegen. Längeres Stillsitzen ist für sie eine Qual. Sie leiben Tanz und Sport, jedoch ohne ehrgeizige Ziele.
Die Aktivitäten zu denen sich Vata-Typen hingezogen fühlen sind Reisen – Zerstreuung, unablässige Stimulation, häufige Veränderung -, können sehr leicht ihr inneres Gleichgewicht stören und zu den typischen Vata-Beschwerden wie Verstopfung, Blähungen, Schwächeszustände und übermäßige Trockenheit der Haut führen. Bei Vata-Typen treten Krankheiten sehr spontan auf, heilen jedoch sehr schnell. Typische Erkrankungen sind Allergien, Nervenschmerzen, Muskelkrämpfe, Gelenksarthrosen sowie meistens geistige Störungen, wie Panikattacken, Psychosen, etc.
Ebenso wie dem Wind fällt es auch Vata-Menschen sehr schwer, zur Ruhe zu kommen und geerdet zu bleiben. Die trockenen, kalten und windigen Jahreszeiten Herbst und Winter stärken das Vata-Dosha gewöhnlich, weshalb sich Vata-Menschen in dieser Zeit besonders anstrengen müssen, ihr Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.

Allgemeine Empfehlungen zum Ausgleich von Vata:

•    Halte dich warm
•    Bleib ruhig
•    Meide rohe Nahrung
•    Meide extrem kalte Temperaturen
•    Esse warme Nahrungsmittel und Gewürze
•    Halte dich an einen regelmäßigen Tagesrhythmus

 

Charakteristika des Pitta-Typs

Der Pitta-Typ hat einen mittleren Körperbau, der meist athletisch ist. Sie nehmen nur selten zu, aber auch nicht ab. Ihre Muskeln sind mäßig gut entwickelt, und sie sind im allgemeinen körperlich stärker als Menschen vom Vata-Typ. Besondere Merkmale sind seidiges, welliges Haar sowie ein rötlicher Teint mit Sommersprossen. Ihr Haar ergraut oft früh, oder sie verlieren es völlig.
Die normale Körpertemperatur ist etwas höher, und ihre Hände und Füße sind warm und neigen manchmal zum Schwitzen. Pitta-Menschen ist es sogar dann noch warm, wenn es sowohl Vatas als auch Kaphas kalt ist. Die Hitze ist das Hauptmerkmal des Pitta-Typs, und das ist insofern nicht überraschend, als der Begriff Pitta sich von dem Sanskrit-Wort „tapa“ herleitet, das „heizen“ bedeutet.
Pitta-Typen haben den schnellsten Stoffwechsel und die beste Verdauung. Deshalb neigen sie zu unkontrollierbarem Hungergefühl. Sie benötigen unbedingt drei Mahlzeiten am Tag, um ihre Energiereserven stabil zu halten.
Pittas sind sehr wach und intelligent und haben ein gutes Auffassungs- und Konzentrationsvermögen. Ihr Intellekt ist scharf, ihre Erinnerungsfähigkeit ausgeprägt. Sie haben einen klaren logischen Verstand und lieben es sich in Probleme zu vertiefen und Lösungen zu finden.
Ihr Geist ist ständig aktiv, regiert schnell und neigt zu Ungeduld und Jähzorn. Pitta-Typen haben ein dominantes Wesen, dulden selten Widersprüche und können auf Kritik oft überzogen reagieren. Pitta-Menschen sind gute Redner mit Überzeugungskraft. Selbstzweifel sind bei ihm selten.
Pitta-Typen sind meist extrovertiert und vermissen oft die innere Ruhe. Wenn er sein eigenes Arbeitstempo bestimmen kann, so hat er gute Ausdauer und bewährt sich in Stress-Situationen. Da der Pitta-Typ dazu neigt, immer an die Grenzen seiner Energiereserven zu gehen, läuft er im Allgemeinen Gefahr, sich zu verausgaben, was letztendlich zum Burnout Syndrom führen kann.
Die Lebenszeit von Menschen des Pitta-Typs ist nur mäßig lang. Sie verbrennen ihre Lebensenergie durch starke mentale Aktivität, durch ihren Hang zum Perfektionismus, durch Aggressivität und durch ihr ständiges Streben nach Erfolg. Sie haben eine tiefsitzende Angst vor Versagen. Worte wie „Misserfolg“ mögen sie nicht. Sie sind die typischen Workaholics.
Pitta-Menschen streben im Allgemeinen nach materiellem Wohlstand und sind finanziell häufig recht gut gestellt, obwohl sie ihr Geld eher ausgeben, als es zu sparen.
Da Pitta-Typen dynamische Naturen sind, entstehen bei ihnen Störungen und Krankheiten recht schnell, sie haben jedoch eine gute Heilungstendenz. Typische Erkrankungen der Pitta-Typen sind Entzündungen. Deshalb tut ihnen alles gut was Pitta abkühlt. Das bezieht sich auf die Lebensweise und die Ernährung.
Der Sommer ist für Pittas die schwierigste Zeit. Heiß-feuchte Witterung führt leicht zu einer starken Erhöhung des Pita-Dosha, weil sich dann Hitze im Körper aufstaut. Sie können dann ziemlich gereizt und launisch sein, leicht wütend werden. Eine hyperkritische Einstellung ist ebenso zu beobachten wie die Tendenz zu übertriebenen Urteilen. Für Menschen mit Pitta-Konstitution ist es wichtig, sich genügend abzukühlen.

Allgemeine Empfehlungen zum Ausgleich von Pitta:

•    Meide übermäßige Hitze
•    Meide starken Konsum von Öl und Dampf
•    Schränken deinen Salzkonsum ein
•    Essen kühlende, nicht zu stark gewürzte Speisen
•    Trinke kühle (aber keine eiskalten) Getränke
•    Trainiere während der kühleren Tageszeit

Charakteristika des Kapha-Typs

Da Kapha für Fülle steht, hat der Kapha-Typ meist einen großen und fülligen Körperbau. Da Kapha für den Aufbau des Körpers steht, wird man nur ganz selten schlanke Kapha-Typen finden. Ihr Brustkorb ist breit und geräumig, sie haben starke Muskeln und schwere Knochen. Mit ihrem großen Körper und ihrer von den Elementen Wasser und Erde dominierten Konstitutionen nehmen sie leicht zu und haben Schwierigkeiten abzunehmen. Dieses Problem wird durch meist langsame Verdauung und den entsprechenden Stoffwechsel des Kaphas noch verschärft. Deshalb leiden sie oft an Übergewicht und sind vielfach rundlich. Abgesehen davon haben Menschen dieses Typs eine unverwüstliche Vitalität und ungeheures Durchhaltevermögen und sind gewöhnlich recht gesund. Kapha-Typen haben jederzeit einen gesegneten Appetit und Durst, obwohl ihre Verdauung langsam ist. Sie können ohne größere Probleme eine Mahlzeit ausfallen lassen oder arbeiten ohne zu essen, wohingegen es für einen Menschen des Pitta-Typs schwierig ist, sich zu konzentrieren, wenn er nichts gegessen hat.
Weil ihr Stoffwechsel so langsam ist, erfreuen sich Kapha-Menschen, die ihre Gesundheit und ihr energetisches Gleichgewicht aufrechterhalten, generell eines längeren Lebens als die beiden anderen Dosha-Typen. Wenn sie im Einklang mit ihrer Natur leben, sind sie auch nur selten krank.
Auch geistig ist der Kapha-Typ langsam, aber sehr genau. Er fällt seine Entscheidungen spät, aber wohl durchdacht. Hat er seine Meinung gebildet, so bleibt er sich treu und man kann sich auf ihm verlassen. Er ist verlässlich, wenn er etwas verspricht. Das Kapha-Dosha ist in jeder Hinsicht gemächlich und ruhig. Kapha Menschen sind von Natur aus liebevoll und zuvorkommend. Außerdem sind sie gewöhnlich friedlich, geduldig, tolerant und mitführend. Wenn sie beleidigt werden oder jemand ihre Gefühle verletzt, sind sie zwar bereit zu vergeben, doch vergessen sie nie. Menschen dieses Konstitutionstyps können beispielsweis sagen; „Am 16. Januar 2005 hast du dies und jenes zu mir gesagt – aber ich habe es dir nicht verziehen“.
Ihre starke Erdung und Stabilität hilft ihnen, Geld nicht nur zu verdienen, sondern es auch festzuhalten.
Die Gefahr für ihn liegt jedoch in geistiger Trägheit und Antriebslosigkeit, der Neigung zur Melancholie bis hin zur Depression. Er braucht Anerkennung und Begeisterung. Diese motivieren ihn zu hohen Leistungen.
Eine sitzende Tätigkeit, insbesondere in Verbindung mit ständigem Knabbern während der Arbeit, erzeugt im Körper einen Kapha-Übermaß. Was zufolge die Verdauung und den Stoffwechsel schwächt und zu Folge haben kann, dass die Betreffenden korpulent oder sogar fettleibig werden.
Die schwierigste Jahreszeit für Kapha-Menschen ist der Winter und der Frühlingsanfang, wenn das Wetter schwer, nass, wolkig und kalt ist. Die körperlichen Probleme, mit denen Kapha-Menschen es zu tun haben, hängen gewöhnlich mit dem Wasser-Prinzip zusammen, beispielsweise Erkältungen & Grippe. Trägheit, Übergewicht, Diabetes & Kopfschmerzen im Stirnbereich treten häufig auf.
Interessant ist, dass Kapha verstärkt werden kann, wenn Vollmond naht. Biologen haben herausgefunden, dass das ist, weil im menschlichen Körper zu dieser Zeit eine Tendenz zur Wasserretention besteht.

Allgemeine Empfehlung zum Ausgleichen von Kapha:

•    Trainiere deinen Körper in ausreichenden Maße
•    Meide schwere Speisen
•    Bleibe aktiv
•    Variiere deine Routine
•    Meide Milchprodukte
•    Meide eiskalte Speisen und Getränke
•    Meide stark fett- und ölhaltige Nahrungsmittel
•    Bevorzuge leichte, trockene Nahrung

Mischtyp Kapha/Ptta

Hier mischen sich die äußeren Merkmale von Pitta und Kapha. Diese Typen können z.B. einen kräftigen, rundlichen Körperbau haben, aber zu Glatzenbildung neigen.
Menschen mit dieser Konstitution sind im Allgemeinen sehr erfolgreich in jeder Hinsicht. Denn sie haben die Dynamik und das Temperament von Pitta und die Ausdauer von Kapha. Der Anteil von Kapha dämpft das Pitta Feuer. Das gibt ihnen auch die nötige Besonnenheit und Ausgeglichenheit und die Lust am Genießen. Der feurige Anteil von Pitta bringt Begeisterung und Drang nach Aktivitäten und ist ein guter Ausgleich für die Schwere und Trägheit von Kapha.
Die negative Seite dieser Konstitution kann zeigen, wenn Jähzorn und Unduldsamkeit
Von Pitta und die Sturheit von Kapha zusammenkommen. Das kann sie zu sehr schwierigen Zeitgenossen machen.
Sie müssen im Sommer auf ihren Pitta-Anteil achten, dass er nicht überschießt und hierzu ihre kühlenden Kapha-Eigenschaften pflegen und stärken.
Im Winter besteht die Gefahr, dass die Schwere und Kälte des Kapha-Anteils überhand nimmt. Deshalb sind hier ausgleichend die Pitta-Anteile zu pflegen und zu stärken.
Das bezieht sich auf die Lebensweise, wie auch auf die Ernährung. Die Geschmacksrichtungen von salzig und sauer sind möglichst zu reduzieren, da sie Pitta und Kapha erhöhen.

Mischtyp Kapha/Vata

Äußerlich kann sich dieser Typ z.B. so zeigen, dass sich die Merkmale von Vata in zarten Gelenken und dünnen Haaren zeigen und dass sie durch den Kapha-Anteil Übergewicht haben.
Durch den Kapha Anteil können sie ausdauernd, geduldig und genau arbeiten. Hier wirken die stabilen Elemente der Erde und Wasser ausgleichend auf den instabilen Wind des Vata.
Der Vata Anteil bringt ihnen aber Spontanität und gute Ideen und hilft gegen die Schwere und Trägheit von Kapha. Da Kapha und Vata vollkommene Gegensätze sind, haben wir eine vielseitige Persönlichkeit vor uns. In einer Situation kann sie schnell reagieren, in der anderen braucht sie einige Zeit zum Überlegen, bis sie sich zu einer Entscheidung durchringt, bei der sie dann auch bleibt.
Sinkt nämlich der Anteil von Kapha zu stark wird Vata zu hoch. Dann kommt es zu den typischen Vata-Beschwerden und die Stabilität geht verloren sowie die Ausgeglichenheit und Ruhe von Kapha. Darauf muss dieser Typ besonders im Herbst, der Vata-Zeit achten in Bezug auf Lebensweise und Ernährung. Er muss generell alles Kalte meiden. Er braucht einen hohen Pitta-Anteil in seiner Ernährung, da ihm die Pitta-Wärme und Dynamik fehlt. Aufenthalte am Meer und Wärme tun ihm besonders gut.

Mischtyp Pitta/Vata

Bei diesem Typ haben wir eine Persönlichkeit vor uns, die die äußeren Merkmale von Pitta, z.B. Sommersprossen und Glatze sowie Merkmale von Vata, also trockene Haut und sehnigen Körperbau zeigen kann.
Dieser Typ ist eine sehr dynamische und spontane Persönlichkeit. Sie bewegt sich schnell, geistig wie körperlich, neigt zu Ungeduld. Sie hat aber nicht die starke Dynamik von Pitta, sondern wird durch das Unstete des Vata Anteils in der Ausdauer gebremst.
Die beiden Elemente von Feuer und Luft feuern einander gegenseitig an. Daher sind es Menschen mit aufschäumendem Temperament, die schwer zur Ruhe kommen.
Sie haben viele Ideen, die sie auch perfekt verwirklichen wollen. Sie setzen sich dadurch sehr unter Druck und durch ihren Vata Anteil neigen sie zu nervlicher Anspannung und Nervosität. Große Gefahr besteht in der Verausgabung ihrer körperlichen Energiereserven, weil ihnen das stabilisierende Erd/Wasser-Element von Kapha fehlt.
Im Sommer müssen sie darauf achten, dass ihr Pitta nicht gestört wird und im Herbst müssen sie danach trachten, dass ihr Vata nicht zu hoch wird.
Daher brauchen sie zum Ausgleich besonders Entspannung und Nahrung mit hohem Kapha-Anteil, das ihnen die nötige Stabilität gibt.

Mischtyp Sama-Dosha

Hier sind die Anteile von Kapha, Pitta und Vata harmonisch im Gleichgewicht. Sie ergänzen und gleichen sich gegenseitig aus, so dass dieser Mischtyp; wenn er im Einklang mit der Natur lebt, selten zu Störungen neigt. Dieser Mischtyp ist sehr selten anzutreffen.

Gesundheit und Krankheit

Die ayurvedischen Definitionen von Gesundheit und Krankheit sind bemerkenswert

Unter Gesundheit versteht der Ayurveda mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit. Der ayurvedische Ausdruck für einen gesunden Zustand ist svastha, was so viel heißt wie „im Selbst verweilen“. Solange wir in Kontakt mit unserem wahren Selbst, unserer innersten Natur (Prakriti) sind, befinden wir uns in einem ausgeglichenen und kraftvollen Zustand auf allen Ebenen unserer Persönlichkeit.

Krankheiten werden im Ayurveda als Disharmonie des inneren Gleichgewichts definiert. Sie beginnen immer dann, wenn unser natürlicher Gesundheitszustand (Prakriti) mit einem krankmachenden Faktor in Berührung kommt und wir dadurch im Gleichgewicht gestört werden. Die Konstitution verändert sich (Vikriti) und wir leiden unter den daraus entstehenden Krankheiten physischer wie psychischer Natur.
Je größer der Unterschied zwischen Prakrti und Vikrti eines Menschen ist, desto mehr sollte dieser Mensch versuchen, sein individuelles Dosha-Gleichgewicht wiederherzustellen, um seine Gesundheit zu bewahren.

Beeinflussung oder Störung der Doshas

Störung der Doshas durch Nahrung oder körperlicher Tätigkeit können wir beeinflussen, während die Störung, die durch Tageszeit, Jahreszeit und das Lebensalter hervorgerufen wird, nur schwer oder gar nicht beeinflussbar ist.

1.    Kapha wird gestört durch:
Mangel an Bewegung, disharmonisches Umfeld (bewirkt den Aufbau von einem körperlichen Schutzpanzer), Schlaf während des Tages, feuchte Kälte, zu viel Fett, Milch und Milchprodukte, Zucker, süße Früchte, Meeresnahrung und zu viel süßem, saurem und salzigem Geschmack.
Ein Gefühl der Schwäche, Schwere, starke Gewichtszunahme, Benommenheit, Müdigkeit, Juckreiz und Blässe sind Zeichen von gestörtem Kapha.

2.    Pitta wird gestört durch: 
Übertriebene Anstrengung, Leistungs- und Zeitdruck, Ärger, Wut und Kummer, zu viel Hitze oder Sonne, zu viel Nahrung mit scharfem, saurem und salzigem Geschmack, zu viel erhitzendem Öl (Sonnenblumen-, Sesam-, Senfsamenöl) sowie durch Alkohol.
Übler Körpergeruch, übermäßiger Schweiß, Gereiztheit, starker Druck und Verlangen nach Kaltem sind Zeichen von gestörtem Pitta.

3.    Vata wird gestört durch:
Maßlosigkeit, Unterdrückung von körperlichen Bedürfnissen, Stress- und Angstsituationen, lange Reisen bzw. Autofahren, plötzlichen Wetterwechsel, kaltes, windiges Wetter, trockene Nahrungsmittel, zu viel Nahrung mit bitterem, scharfen und herbem Geschmack, auslassen von Mahlzeiten und zu wenig Schlaf.
Durch verstopfte Kanäle und bei Reduzierung des Körpergewebe z.B. beim Fasten, erhöht sich Vata.
Schmerz hat immer eine Ursache in gestörtem Vata. Zittern, Nervosität, Unkonzentriertheit, mangelnde Koordinationsfähigkeit im Körper, Vergesslichkeit und brüchige Fingernägel sind Zeichen von gestörtem Vata.

Gesundheit kommt aus der natürlichen Ausgewogenheit der Doshas.
Daher trachten die Weisen danach,
sie im Gleichgewicht zu halten
Caraka Samhita

 

Zu guter Letzt nun; Was ist mein aktueller Zustand?

Führen Test 2 durch. Dieser lehnt sich an Test 1 an und legt besonderen Wert auf, die Abweichungen von deiner individuellen Konstitution.
Achte bitte diesmal darauf, welche Merkmale in der letzten Zeit oder aktuell auf dich  zutreffen.
Vergebe die Punkte für die Merkmale wie oben beschrieben und zählen anschließend jeweils die Punkte für Vata, Pitta und Kapha zusammen:
• Hast du kaum Punkte vergeben, befindest du dich in deinem individuellen Gleichgewicht. Beachte die Tipps für den in deiner individuellen Konstitution am stärksten ausgeprägten Dosha.
• Hat einer der Doshas deutlich mehr Punkte bekommen als die anderen?
Dann ist dieser Dosha aktuell erhöht. Beachten die Tipps für diesen Dosha.
Auf diese Weise kannst du erhöhte Doshas besänftigen und dein individuelles Dosha-Gleichgewicht wiederherstellen.

Unsere Empfehlung:
Wiederhole Test 2 in regelmäßigen Abständen, um deinen momentanen Zustand zu überprüfen.

Die beiden Tests dienen dir als Orientierung und ersetzen keine ausführliche ayurvedische Konstitutionsbestimmung durch einen Ayurveda-Arzt oder Ayurveda-Therapeuten.

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