Stirnguss
Nicht nur in der Ernährung spielt Öl im Ayurveda eine wichtige Rolle: Auch in der Naturkosmetik, zur Entspannung und zur therapeutischen Behandlung wird die nährstoffreiche Flüssigkeit verwendet. Zu den bekanntesten Ölanwendungen, im Ayurveda als Snehana bezeichnet, zählt Shirodhara, der Stirnguss. Wofür dieser angewendet wird und wie wir von der Anwendung profitieren? Wir erklären es Euch.
Der Shirodharaist eine tiefgreifende entspannende Anwendung aus der traditionellen, sowie authentischen Lehre des Ayurveda. Nach einer vorbereitenden Massage fließt warmes Öl mittels spezieller Gusstechnik über die Stirn somit erreicht man einen tiefen Entspannungszustand.
Der Name entstammt dem Sanskrit, „Shiro“ heißt übersetzt Kopf und „dhara“ Fluss.
Beim traditionellen Ayurveda Stirnguss liegt man mit dem Rücken auf dem Behandlungstisch. Das Öl fließt an einem Docht aus Baumwollgarn aus dem Loch in der Mitte des Dhara Gefäßes auf die Stirn. Zwischen den Augenbrauen und dem Haaransatz befindet sich das sogenannte dritte Auge. Dieser Punkt gilt als Sitz unserer Intuition, als Ort des sechsten Chakras, dem Stirnchakra, sowie als sogenanntes Marma, ein Energiezentrum. Im Ayurveda geht man davon aus, dass dieser Punkt mit unserer Intuition, unserer Seele und unserem Bewusstsein in Verbindung steht. Indem das warme Öl auf diesen trifft, soll er stimuliert werden.
Der Ayurveda Stirnguss löst einen Strom heilender Substanzen aus, der vor allen Dingen bei neurovegetativen Störungen und Erschöpfungszuständen sehr hilfreich sein soll. Der gleichmäßige Ölguss führt zu einer sehr tiefen Entspannung. Beide Gehirnhälften werden synchronisiert.
Um die Wirkung zu verstehen, muss man wissen, dass auch unser Gehirn ein System im Fluss ist.
Es entstehen ständig neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen und nicht gebrauchte oder unsinnige müssen getrennt werden. Gespeicherte Informationen müssen sortiert und nicht notwendige oder gar schädliche sollen gelöscht werden. Vergleichen kann man dies mit dem Aufräumen der Festplatte eines Computers. Während des „Normalbetriebs“ ist dies nur sehr eingeschränkt möglich. Unser Gehirn findet dazu meist keine Zeit, nicht einmal im Schlaf. Während Shirodhara und auch in den Stunden danach wird unser Kopf intensiv aufgeräumt! Das erklärt auch die intensive Wirkung auf Gehirn und Nervensystem. Einige Stunden nach einem Shirodhara sind wir extrem aufnahmefähig. Informationen werden besonders gut gespeichert.
Der Ölguss wird daher vor allem bei Beschwerden im Bereich des Nervensystems angewendet. Typische Fälle sind beispielsweise Kopfschmerzen, Stress, psychische Probleme, und Schlafschwierigkeiten. Aber auch zur puren Entspannung erfreut sich Shirodhara großer Beliebtheit. Da die Gehirnhälften bei der Behandlung synchronisiert werden, soll sich nach der Anwendung ein Gefühl von Klarheit ausbreiten. Personen, die die Behandlung bereits erlebt haben, berichten häufig von einem Gefühl wie in Trance. Dank ihrer beruhigenden und ausgleichenden Wirkung ist Shirodhara damit besonders für gestresste Personen sowie bei einer Vata-Imbalance empfehlenswert. Die Gewichtung Deiner Doshas und deinen Ayurveda Typ kannst du mit unserem kostenlosen Ayurveda Typen Test direkt online bestimmen.
Der Shirodhara kommt zudem bei der Behandlung von chronischen Kopfschmerzen, Schmerzsyndromen, Schlafstörungen, Stress- und Burnout-Syndromen, Depressionen sowie zahlreichen weiteren psychosomatischen Erkrankungen zum Einsatz. Der Shirodhara wird im Liegen durchgeführt. Zur Vorbereitung wird der Stirnguss, der ca. 20 bis 30 Minuten dauert, mit einer vorher kurz anregenden Massage kombiniert. Die Anwendung kräftigt die Sinne und den Geist, bei der sich ein angenehmes Wohlbefinden, eine innere Ruhe und eine tiefe Entspannung einstellen.
Der Ablauf
Bei der Behandlung liegt man, wie schon erwähnt auf dem Rücken auf einem Behandlungstisch. Die Ohren werden mit Watte geschützt, die Augen mit in Rosenwasser getränkten Pads. Sobald alle Vorbereitungen getroffen sind, beginnt das Öl an einem Docht aus Baumwollgarn aus dem sogenannten Dhara Gefäß zu fließen. Dabei wird ein Abstand von acht bis zehn Zentimeter eingehalten. Während des Flusses bewegt der durchführende Therapeut das Gefäß in kreisenden Bewegungen hin und her. Nach etwa zwanzig bis dreißig Minuten ist der Fluss beendet. Bevor die Anwendung jedoch zum Abschluss gebracht wird, durchläuft der Teilnehmende die Ruhephase. So hat der Körper Gelegenheit, die Behandlung ohne Aufregung zu verarbeiten. Vor allem Kälte Luftzug müssen in dieser Phase vermieden werden. Nach der Ruhephase wird schließlich das Öl mit einem milden, ayurvedischen Shampoo ausgewaschen.
Für den Ölguss wird meist ein individuell hergestelltes Öl verwendet. Auf Basis der persönlichen Dosha Konstitution und der Beschwerden wählt der Therapeut passende Kräuter aus. Mit diesen wird anschließend das Basisöl angereichert. Das fertige Produkt nennt man Thaila. Als Basisöl zum Einsatz kommt meist Sesam- oder Kokosöl, Insofern Du mit der Behandlung konkrete Beschwerden angehen möchtest, wende Dich zur Durchführung des Shirodhara am besten an einen Ayurveda Therapeuten. Theoretisch ist die Anwendung auch in Eigenarbeit möglich – jedoch droht dabei die Gefahr, das Potential der Therapie bei Weitem nicht aus zu schöpfen und womöglich sogar falsche Punkte zu stimulieren. Insofern Du einen ersten Eindruck von der wohltuenden Stirnbehandlung mit warmem Öl gewinnen möchten, schnappen Dir ganz einfach ein warmes Öl und massieren damit Deine Stirn.
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Öl-Behandlungen im Ayurveda
Weiche Öle für wohltuende Behandlungen am ganzen Körper zu verwenden hat eine lange Tradition auf der ganzen Welt. Schon in der Bibel wird von der Praxis berichtet und auch im Ayurveda wird das sogenannte flüssige Gold seit Jahrtausenden zur therapeutischen Behandlung eingesetzt. Gewonnen aus nährstoffreichen Samen soll es unsere Haut mit hochwertigen Inhaltsstoffen nähren und ihr so ein gesundes Strahlen verleihen. Darüber hinaus gelten Öle als wohltuend für unsere Glieder sowie als wertvolle Anti-Aging Helfer.
Da wir aus so vielen Perspektiven von ihnen profitieren, haben Öle in unserem Alltag einen festen Platz. Wir verwenden die Naturprodukte vor allem zur Feuchtigkeitspflege von Haut und Haar. Leicht in der Formulierung und intensiv in der Pflegewirkung ermöglichen sie uns eine schonende und effektive Pflegebehandlung. Auch im Ayurveda kommen Öle in der Naturkosmetik zum Einsatz – jedoch bei Weitem nicht nur. Eine wichtige Rolle spielt die Flüssigkeit beispielsweise bei der Massage. Es wird sowohl für die Massage des ganzen Körpers (Abhyanga), zur Salbung der Füße (Padabhyanga) als auch für den Kopf (Shirodhara) eingesetzt.
Darüber hinaus verwenden Ayurvedatherapeuten wohltuende Öle für Körpergüsse. Dabei fließen mit ayurvedischen Kräutern angereicherte Öle durch einen Behälter auf verschiedene Körperpartien, um sowohl den Körper als auch den Geist zu befreien. Die Stellen sind dabei keinesfalls zufällig gewählt: Es handelt sich bei diesen um besondere Energiezentren in unserem Körper. So können Beschwerden gezielt bekämpft und der Körper in sein natürliches Gleichgewicht gebracht werden. Auch wenn im Ayurveda diverse Ölgüsse zum Einsatz kommen, zählen Kaya Seka, der wärmende Ganzkörperguss, und Shirodhara, der Stirnguss zu den bekanntesten.
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