Bist du schon einmal gegen den Strom geschwommen? Erinnerst du dich daran, wie anstrengend das war! Man kommt kaum vorwärts trotz größter Anstrengung. Jeder Meter Fortschritt ist mit größter Anstrengung verbunden.
Wer mit dem Strom schwimmt, hat es leichter. Getragen von den Wellen, legt man mühelos große Strecken zurück.
Auch die Zeit ist wie ein Strom. Wer sich im Rhythmus der Jahreszeiten bewegt, wird von der Energie der Natur getragen. Wer gegen den natürlichen Rhythmus arbeitet, lädt unnötig große Mühen auf sich und läuft Gefahr, seine Ziele nicht zu erreichen, weil die Kraft nicht reicht.
Im Ayurveda wird das Jahr in drei große Jahreszeiten unterteilt. Die klimatischen Bedingungen, die während der jeweiligen Zeiten vorherrschen, entsprechen den drei Prinzipien – Vata, Pitta und Kapha.
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Der Ayurveda weiß seit jeher, dass der menschliche Körper sehr eng mit der Natur zusammenhängt. Und somit nimmt die Veränderung in der Natur um uns herum auch immer einen Einfluss auf unser körperliches Befinden.
Gesundheit bedeutet aus ayurvedischer Sicht, ein Gleichgewicht dieser drei Konstitutionen in unserem System herzustellen, und es dann versuchen zu erhalten.
Abgesehen davon, dass jeder Mensch eine gewisse Prägung hinsichtlich eines Doshas in sich trägt, wirken die Jahreszeiten zusätzlich auf diese Prägung ein. So manifestieren sich die Konstitutionstypen im Jahreskreis auf unterschiedliche Weise. Und je nach Jahreszeit prägt eines der Doshas mehr oder weniger unser Sein.
Jeder Jahreszeitenwechsel ist eine gute Erinnerung, dass nichts von Dauer ist. Die Akzeptanz des ewigen Wandels bringt Balance und schafft Raum für neue Kreativität.
In Mitteleuropa unterteilen wir das Jahr in Frühling, Sommer, Herbst und Winter; der Ayurveda hingegen unterscheidet drei Hauptzyklen:
- die Kapha-Zeit beginnt Ende Februar und reicht bis in den Mai
- die Pitta-Zeit umfasst die Zeit von Juni bis September
- die Vata-Zeit geht von Oktober bis Januar
Bei dieser Einteilung ist zu beachten, dass heutige Wetterkapriolen die Qualitäten der einzelnen Zyklen beeinflussen beziehungsweise verfälschen können. Empfehlenswert ist es deshalb, nicht den Kalender entscheiden zu lassen, sondern die Einteilung entsprechend des tatsächlichen Klimas zu interpretieren.
Empfehlungen für den Sommer
Der Sommer ist heiß, hell und scharf, die Jahreszeit von Pitta. Deshalb lautet die wichtigste Empfehlung für alle Menschen, insbesondere jedoch für diejenigen mit Pitta-Konstitutionen, für Kühle zu sorgen und dafür, dass Pitta nicht zu stark wird.
Ein Zuviel an Pitta lässt die Verdauungskraft sinken und an sehr heißen Tagen nimmt der Hunger deutlich ab. Leichtere Mahlzeiten helfen dem Organismus trotz eines schwächeren Verdauungsfeuers, die Nahrung optimal zu verstoffwechseln. Auch im Sommer sollte der überwiegende Teil der Mahlzeiten warm gegessen werden. Verspürt man Appetit auf etwas Kühles, ist es ratsam, nie direkt aus dem Kühlschrank zu essen. Insgesamt gilt es, Pitta reduzierende Nahrungsmittel zu bevorzugen, auf ausgedehnte Sonnenbäder zu verzichten und alle Aktivitäten, die den Körper erhitzen, zu vermeiden.
Empfehlungen für den Herbst
Die heiße Zeit geht dem Ende zu und mit jedem Tag sind die Anzeichen des Jahreszeitenwechsels spürbar. Das Ende eines Sommers ist etwas Wunderbares. Es ist immer noch warm und grün draußen, aber die Luft ist schon viel kühler und klarer.
Die Tage werden jedoch auch wieder kürzer, das Licht zieht sich zurück und die Nächte beginnen immer früher. Aber auf mystische Weise fühlt sich diese Dunkelheit willkommen und beruhigend an. Vielleicht, weil im Sommer die Energie nach Außen gerichtet ist. Das Lebens spielt sich vorwiegend im Freien ab. Der Herbst hingegen lenkt unseren Fokus wieder mehr auf unsere innere Welt. Eine Phase für Besinnung, Kreativität und der Selbstpflege beginnt
Der Herbst ist trocken, leicht, kalt, windig, rau und leer (die Bäume werfen ihre Blätter ab). All diese Eigenschaften provozieren das Vata-Dosha. Deshalb beziehen sich sämtliche Empfehlungen für den Herbst darauf, Vata zu befrieden.
In heissen Tagen müssen wir uns kühlen. Jetzt, da die Elemente Wasser und Erde wieder vorherrschen, brauchen wir eine wärmende und nahrhafte Ernährung. In der Zeit der Ernte können wir auch aus dem Vollen schöpfen. Saisonales Bio-Gemüse wie alle Kürbis Variationen, Sprossen, Karotten, Kartoffel, Süßkartoffel, Kohlrabi, Karfiol, Zwiebel (in gekochter Form), etc. versorgen uns mit wertvollen Nährstoffen. Süße Früchte wie Äpfel, Birnen, Brombeeren, Nektarinen, Zwetschgen bescheren uns nicht nur Geschmackserlebnisse, sondern auch genügend Vitamine.
Empfehlungen für den Winter
Im Winter ist der Himmel bewölkt, die Witterung kalt, feucht und schwer, und das Leben in der Stadt wird langsamer. Allgemein ist dies die Jahreszeit von Kapha. Insbesondere Menschen mit Kapha-Konstitution sollten in dieser Zeit alles tun, um Kapha zu befrieden.
Allerdings sollten sich Menschen mit Vata-Konstitution sich klarmachen, dass an manchen Wintertagen gewisse Vata provozierende Qualitäten wie trocken, kalt, windig vorherrschen.
Aus der eigenen Erfahrung weiß man, dass der Appetit auf nahrhafte Kost an sehr kalten Tagen deutlich zunimmt. Es wird die Empfehlung gegeben, im Winter dem Bedürfnis nach einer Vata regulierenden Ernährung ruhig nachzugeben, Vata-Tee und Vata-Churna tun ein Übriges. Gut ist es, den Körper warm zu halten, z. B. durch das Tragen geeigneter Unterwäsche.
Tägliche Massagen mit Sesamöl ergänzen das Bedürfnis nach Wärme.
Empfehlungen für den Frühling
Der Frühling ist der König der Jahreszeiten. Im Frühling erwacht MutterErde und lässt alle Pflanzen sprießen. Die Energie bewegt sich aufwärts. Alles erblüht und entfaltet seine Farben- und Blütenpracht.
Die Qualitäten des Frühlings sind warm, feucht, sanft und ölig. Aufgrund der Wärme schmelzen die im Winter entstandenen Eis- und Schneemassen. Ebenso verflüssigt sich auch das im Körper angesammelte Kapha. Deshalb erkranken so viele Menschen im Frühjahr an Erkältungen, und da die Blüten ihren Duft verströmen und ihre Pollen freisetzen und dadurch Menschen mit Vata- und Pitta- Konstitution glücklich machen, bekommen viele Kapha-Menschen Heuschnupfen und Allergien. So wie der Winteranfang einige Eigenschaften mit dem Herbst teilt, ähnelt der Frühlingsbeginn in vielerlei Hinsicht dem Winter, weshalb sich viele Empfehlungen für diese beiden Jahreszeiten gleichen.
Alles in der Natur schreitet in Zyklen und Wellen voran. Leben im Rhythmus mit diesen Zyklen gibt Kraft und Energie. Wer die rhythmischen Veränderungen der Natur nicht beachtet, schwächt sich selbst. Das ist wie „Schwimmen gegen den Strom“.
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