Yoga wirkt völlig anders als ein Medikament.
Ein Medikament nimmt gezielt Einfluss auf bestimmte Einzelprozesse im Körper, beispielsweise führt es zu einer Blockierung von Enzymen oder stimuliert einzelne Rezeptoren.
Yoga hingegen ist ein sehr altes, ganzheitliches Übungssystem. Es wirkt im Gesamtsystem der Person. Es ist eher unspezifisch und hat eine positive Wirkung auf alle funktionellen Systeme, den Geist und die Psyche.
Yoga stabilisiert das Herz-Kreislauf-System
Untersuchungen ergaben, dass durch Yoga der Blutdruck insgesamt niedriger und die Herzfrequenz tendenziell langsamer wird, wobei Menschen, die mit einer Kreislaufschwäche zu tun haben, eher eine Kräftigung erleben.
Wir können mit Yoga je nach eingesetzter Technik auch die Wirkung auf den Kreislauf ändern: Während Entspannungsübungen und verzögernde Atemtechniken den Blutdruck und die Herzfrequenz eher dämpfen, können wir mit körperlich belastenden Asanas und schnellen Formen von Pranayama das gesamte System aktivieren.
Yoga fördert das Atemsystem
Die Funktion des Atemsystems verbessert sich im Hinblick auf fast alle Parameter: Die Rippen bewegen sich leichter, das Zwerchfell kann sich besser in der Einatmung zusammenziehen und in der Ausatmung entspannen, so dass die Atemzüge ruhiger, tiefer und vollständiger werden.
Der Stoffwechsel wird positiv beeinflusst
Die Darmtätigkeit wird durch Yoga angeregt, so dass einer Verstopfung vorgebeugt wird. Das Körpergewicht sinkt im Durchschnitt bei Menschen, die Yoga üben. Dabei nehmen die, die ein hohes Körpergewicht haben, am meisten ab, während jene mit einem zu geringen Körpergewicht über den Aufbau von Muskelmasse zunehmen können.
Im Blut zeigen sich eine Senkung von Cholesterin und eine Erhöhung des Plasmaproteinspiegels. Der Blutzuckerspiegel sinkt durchschnittlich, wobei gleichzeitig weniger Insulin im System ist.
Yoga verbessert unsere Körperbeherrschung
Asanas fördern die Beweglichkeit, trainieren und dehnen die Muskulatur. Sie verbessern die Durchblutung der Extremitäten und sorgen dort für ein besseres Substrat- und Sauerstoffangebot. Die Muskelkraft nimmt signifikant zu und die Ausdauerleistung steigt.
Die Abwehrkräfte des Körpers verbessern sich
In der Forschung zeigt sich auch, wie Yoga das Immunsystem stärkt und die Entzündungsbereitschaft senkt. Yogapraxis reduziert zirkulierende Entzündungsmarker und hemmt die Wege für die Herstellung der entzündungsfördernden Stoffe. Gleichzeitig nehmen entzündungshemmende Botenstoffe zu.
Neuropsychologische Wirkung von Yoga
Durch die Ausübung von Yoga verbessert sich die Reaktionsbereitschaft des Zentralnervensystems. Reaktionszeiten werden schneller und die Konzentrationsspanne wird länger. Das Selbstbild und die Selbstwahrnehmung verbessern sich, Ängstlichkeit und Depressivität nehmen ab. Die Stresstoleranz verbessert sich und innere Stressoren werden weniger.
Dass der gesamte Organismus klarer und entspannter reagiert, zeigt sich auch über den Ausgleich des vegetativen Nervensystems.
Yoga wirkt gegen Schmerzen
All diese Wirkungen des Yogas verdeutlichen seinen vielschichtigen therapeutischen Nutzen: Yoga als Bewegungsform fördert die Funktion des gesamten Bewegungsapparats. Häufige Schmerzursachen wie Fehl- und Zwangshaltungen, Bewegungsmangel und krampfhafte Anspannung werden durch Yoga verringert. Wie bereits erwähnt, stabilisiert Yoga das Herz-Kreislaufsystem, die Atmung und Verdauung ebenso wie das Hormonsystem und fördert die allgemeine Gesundheit, die bei Schmerzerkrankungen sowohl durch den Schmerz selbst als auch zum Teil durch Schmerzmittel beeinträchtigt werden.
Auf der immunologischen Ebene wirkt Yoga Entzündungen entgegen, die ihrerseits Schmerzen verursachen würden. Auch über die geistige Ebene wirkt Yoga gegen Schmerz. Da Ängstlichkeit, Stress und Depressivität Schmerzen hervorrufen.
Wichtig in der Yoga sind nicht nur regelmäßige Körperübungen, sondern auch die dazugehörigen Atem- und Meditationstechniken. Sie lösen Blockaden und lassen den Geist zur Ruhe kommen.
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